Download PDF | ((Islamic History and Civilization)) Stefan Heidemann - Das Aleppiner Kalifat (A.D. 1261)_ vom Ende des Kalifates in Bagdad über Aleppo zu den Restaurationen in Kairo-BRILL (1994).
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DANKSAGUNGEN
Die Arbeit wurde im Jahr 1993 an der Freien Universität Berlin als Dissertation angenommen. Doch die Ursprünge liegen außerhalb der Universität. Sie liegen in einer Begegnung mit Dr. Claus Pelling während meiner Studienzeit in Damaskus 1985. Im darauf folgenden Jahr bot er mir an, einen Schatzfund des 13. Jahrhunderts, der sich in seinem Besitz befand, wissenschaftlich zu bearbeiten. Der Schatzfund enthielt einige Münzen des Aleppiner Kalifats. Seiner Großzügigkeit verdanke ich den Ausgangspunkt meiner Beschäftigung mit diesem Themenkreis, welche er mit stetem Interesse über die Jahre verfolgte.
Dr. Lutz Usch, heute Leiter der Forschungsstelle für islamische Numismatik in Tübingen, kommt mein besonderer Dank zu. Er hatte sich schon zuvor mit Aleppiner Münzen al-Häkim bi-Amrillähs beschäftigt und ermutigte mich deshalb, mich intensiver mit dieser Zeit und ihrer historischen Problematik auseinanderzusetzen. Er führte mich in die Wissenschaft der islamische Numismatik ein und war in vielen Phasen der Arbeit wichtiger Gesprächspartner.
Großen Dank schulde ich meinem Doktorvater und Lehrer, Prof. Dr. Baber Johansen, der schon nach den ersten Entwürfen zum ’Aleppiner Kalifat’ im Jahr 1988 diese Arbeit mit Nachdruck förderte, zu einem Zeitpunkt, als eine Dissertation noch längst nicht im Gespräch war. Immer wieder regte er an, die Studie, die sich zunächst nur auf das Aleppiner Kalifat beschränkte, auszubauen und vor allem die Aussagen zur Institutionsgeschichte und zum Staatsrecht zu präzisieren.
Viel verdanke ich der uneigennützigen Hilfsbereitschaft von Dr. Peter Thorau. Er stellte mir Mikrofilme und Kopien der unedierten Chroniken über die Zeit Baibars’ zur Verfügung und enthob mich damit weitgehend der jahrelangen, mühevollen Zusammenstellung der Texte aus vielen Bibliotheken Europas.
Mein Dank gilt auch Prof. Dr. Ulrich Haarmann, der das Werden der Arbeit schon seit 1988 begleitete und vorschlug, sie in die von ihm betreute Reihe Islamic History and Civilization’ aufzunehmen.
Prof. Dr. Michael Meinecke und Dr. Jens Krēger sowie alle Mitarbeiter des Museums fiir Islamische Kunst gewāhrten mir ab 1990 wissenschaftliches Obdach in ihrer Bibliothek. Was urspriinglich fiir eine kurze Übergangszeit vorgesehen war, entwickelte sich zu einer herzlichen Zusammenarbeit, die noch drei weitere Jahre fortgesetzt wurde. Ohne ihre Unterstützung und das kreative Arbeitsumfeld, das ich dort fand, hätte die Arbeit kaum so zügig fertiggestellt werden können.
Nicht zuletzt möchte ich mich beim Evangelischen Studienwerk Villigst bedanken, das mich ideell und materiell während meiner Studienzeit und Promotion förderte und mir Studienreisen nach New York und England ermöglichte. I
Gedankt sei auch den Kuratoren und Leitern der öffentlichen Sammlungen sowie den privaten Sammlern, die mir gro$zigig ihre Bestande zur Verfiigung stellten und meine Arbeit hilfreich unterstützten: Dr. Michael L. Bates von der ANS, Michael Broome, Dr. Helen W. Brown vom Ashmolean Museum, Adnan Djaroueh, Mohammed el-Kholi vom Nationalmuseum Damaskus, Prof. Dr. Bernd Kluge vom Berliner Mūnzkabinett, Mohammed Limbada, Dr. Seham M. el-Mahdi vom Museum fiir Islamische Kunst, Kairo, und Dr. Venetia Porter vom Britischen Museum.
Ebenso bin ich Stephen Album, Dr. Axel Havemann, Gabriele Heidemann-Bohnemeyer, Prof. Dr. Peter M. Holt, Britta Kruse, Ulrich Mohn, Dr. Annegret Nippa, Christian Miller, Prof. Dr. Lutz RichterBernburg und Dr. Dietrich Schnādelbach, Dr. Luke Treadwell und Ala edDin H. Zaki fiir ihre fachlichen Hinweise, kritischen Anmerkungen und freundschaftliche Unterstiitzung verbunden.
VORBEMERKUNGEN TECHNISCHER ART
Islamische Daten wurden nach den Wüstenfeld-Mahlerschen Vergleichungstabellen (WMVT) umgerechnet und den christlichen vorangestellt. Da der Islamische Kalender nicht, wie der Julianische!, astronomisch berechenbaren Regeln folgt, sind die Vergleichungstabellen problematisch, worauf insbesondere B. Spuler hinwies.” An verschiedenen Orten können sich die islamischen Datumsangaben um ein bis zwei Tage für ein und dasselbe christliche Tagesdatum unterscheiden. Die Angabe des Wochentages unterliegt diesen (islamischen) kalendarischen Schwankungen nicht und kann daher - soweit bekannt - zur Bestimmung des genauen christlich-julianischen Datums dienen. Zum Beispiel kann der Sonntag, der 1. 9. 1258, an verschiedenen Orten Sonntag, der 1., 2. oder 3. Ramadan 656, sein. Soweit wie möglich wurden bei der Umrechnung die Angaben zum Wochentag berücksichtigt, so daß sich in einigen Fällen Abweichungen zu den WMVT und zur übrigen Literatur ergaben. Bei der Diskussion um Datierungen wurde in den Anmerkungen - aus Gründen der Übersichtlichkeit - zum Teil auf eine Umrechnung verzichtet.
Die Umschrift der arabischen Sprache erfolgt nach den Regeln der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft? Eingedeutsche Begriffe und Namen werden entsprechend der Schreibung des Duden verwendet. Frūhe mongolische Namen folgen der Schreibweise von B. Spuler, Die Mongolen im Iran.
KAPITEL EINS EINLEITUNG
1.1 Ereignisgeschichtliche Ubersicht fiir die Zeit zwischen 656/1258 und 661/1262
Das 7./13. Jahrhundert war gekennzeichnet durch die Konfrontation der nahöstlich-islamischen Welt mit der mongolischen Expansion. Anfang des Jahres 656/1258 eroberten die Mongolen unter Hülägü Bagdad und töteten den “abbäsidischen Kalif al-Musta‘sim billäh. Trotz wachsender Bedrohung unterließ der ayyübidische Herrscher von Syrien, an-Näsir Yüsuf (648-658/1250-1260), Vorbereitungen zur Abwehr. Zwei Jahre hätte Syrien Zeit gehabt, ehe es Anfang 658/1260 erobert wurde. Der Abzug des mongolischen Hauptheeres nach Aserbaidschan verschaffte dem Mamlükenherrscher in Ägypten, al-Muzaffar Qutuz, Zeit zur militärischen Rüstung. Am 25. Ramadän 658/ 3. September 1260 brachte er den verbliebenen mongolischen Streitkräften bei ‘Ain Galüt in Palästina eine vernichtende Niederlage bei. Sie zogen sich hinter den Euphrat zurück. Um die Jahreswende 658-9/ Ende 1260 drangen erneut regionale mongolische Verbände nach Syrien ein. Ihr Vormarsch wurde durch ein lockeres Bündnis zwischen dem Ayyübiden von Hamäh, dem von Hims und den Mamlüken von Aleppo in der Schlacht bei Hims am 5. Muharram 659/ 10. 12. 1260 gestoppt. Nordsyrien und Aleppo blieben noch für die folgenden vier Monate mongolisch besetzt.
Nach dem Scheitern der mongolischen Eroberung Syriens gliederte sich die politische Landschaft - in das politisch stabile mamlikische Agypten, - in das politisch heterogene Syrien, das in mehrere mamlūkische
und ayyūbidische Herrschaften aufgeteilt war
sowie in die EinfluBgebiete und Weidegriinde der Beduinen der Al Fadl in Nordsyrien und Nordmesopotamien und die der Hafaga im Irak.!
Der Eupbrat bildete die weitgehend entvölkerte Grenze des mongolischen Imperiums. Die Mongolen hielten lange Zeit im Frontabschnitt zu Syrien die Grenzfestungen al-Bira und Harrän unter direkter Kontrolle, während Nordmesopotamien in Vasallenstaaten unterteilt blieb: in den der Artuqiden von Mardin, in den der Ayyübiden von Hisn Kaifā und den der Lu’lu’iden von Mosul. Im Irak unterhielten die Mongolen nur in größeren Städten Besatzungen. Den Beduinen aber war es möglich, sich über die Euphrat-Grenze hinweg zwischen dem mamlükischen und dem mongolischen Gebiet nahezu ungehindert zu bewegen.
Beide Großmächte begannen sich zu konsolidieren. Die Mongolen bauten die zerstörten Städte wieder auf und begannen ihre Herrschaft zu organisieren. Im mamlükischen Herrschaftsbereich ergriff az-Zähir Baibars im Dū !-Qa‘da 658/ November 1260 die Macht. In den folgenden Jahren reorganisierte er schrittweise die überkommene, ayyübidische, staatliche Ordnung. Es gelang ihm Ägypten und Syrien gegen die politischmilitärische Überlegenheit der Mongolen zu sichern.
Seine Usurpation traf im traditionell zentralistisch regierten Ägypten auf wenig Widerstand. Jedoch erhoben sich in Syrien Teile der Mamlüken und Ayyübiden gegen ihn. Um die Jahresmitte 659/1261 hatte Baibars Syrien bis hinauf nach Hamäh unter seine Kontrolle gebracht. Im Ragab 659/ Juni 1261 huldigte er in Kairo einem Nachkommen der “Abbäsiden, al-Mustansir billah, als Kalifen. Ein Vierteljahr später zog Baibars mit alMustansir billah an der Spitze eines Heeres nach Damaskus. Eine Heeresgruppe sollte zusammen mit dem Kalifen den mongolisch besetzten Irak erobern. Die andere Heeresgruppe erhielt den Auftrag, den rebellierenden Mamlūken-Amīr Āggūš al-Burlt aus Aleppo zu vertreiben. Der hatte kurz zuvor einem anderen “Abbäsiden, al-Hākim bi-Amrillah, als Kalifen gehuldigt. Von Āggūš al-Burlt ausgerüstet, schloß sich alHakim bi-Amrilläh schließlich dem Feldzug al-Mustansir billahs an. Das Expeditionsheer wurde kurz vor Bagdad im Muharram 660/ Dezember 1261 vernichtend geschlagen. Eine kleine Gruppe um al-Hakim biArnrillāh rettete sich und floh nach Kairo. Doch erst ein Jahr spāter wurde ihm dort am 2. Muharram 661/ 16. 11. 1262 von Baibars als Kalifen gehuldigt. Al-Hakim bi-Amrilläh wurde Stammvater aller späteren ägyptischen Kalifen.?
1.2 Fragestellung und Forschungsstand
Die vorliegende Studie versteht sich als Beitrag zur Herrschaftsgeschichte des nahöstlichen Raumes und zur Geschichte seiner repräsentativsten Institution: dem Kalifat. Der Kalif galt als Nachfolger des Propheten in der politischen Leitung der Gemeinde, der umma. In ihm verkörperte sich die Idee des Islamischen Reiches, der dër al-islam. Im 13. Jahrhundert war das Kalifat die letzte institutionelle Klammer des auf den Propheten Muhammad zurückgehenden Reiches. Legitime politische Herrschaft wurde definiert als vom Kalifen delegierte Machtausübung. Umgekehrt war das Schicksal des Kalifats abhängig von seiner Bedeutung für Legitimation und Repräsentation von Herrschaft. Das Ende des Kalifates in Bagdad war einer der bedeutendsten Einschnitte in der islamischen Geschichte. Formal markieren die Hinrichtung des “abbäsidischen Kalifen in Bagdad 656/1258 und die Huldigung für al-Hakim bi-Amrillah als Kalifen in Kairo 661/1262 die Zeitspanne des Übergangs.
Trotz der Bedeutung des historischen Einschnitts und seiner wiederholten Behandlung in der Sekundärliteratur, blieben die Antworten auf wesentliche Fragen unbefriedigend: Warum beendeten die Mongolen das Kalifat in Bagdad und führten es nicht mit anderer personeller Besetzung fort? In anderen Kulturkreisen, dem buddhistischen und dem chinesischen, wurden die Großkhane als die jeweiligen religiösen Weltherrscher angesehen; warum nicht in der Islamischen Welt? Warum überließen die Mongolen es den Mamlüken, diese zumindest propagandistisch wichtige Institution wiederzuerrichten, in deren Namen die Mamlüken später einen Feldzug gegen sie fiihrten? Welche unterschiedlichen politischen Konstellationen und Beweggriinde fiihrten zu den Kalifatshuldigungen und zu den Sultansinvestituren in Kairo und Aleppo? Was sollten die Proklamationen bewirken? Gab es bestimmte Zielgruppen, die damit gewonnen werden sollten? Was für eine Rolle spielte das Kalifat al-Hakim biAmrillahs in Aleppo? Woher kamen die Kalifatsprätendenten und wer stand hinter ihnen? Und schließlich: welche Gründe führten dazu, daß das Kalifat, einst institutioneller Angelpunkt der Islamischen Welt, kaum, daß es in Kairo wiedererrichtet wurde, zu einem bedeutungslosen Hofamt herabsank?
Die Literatur über die mongolische Eroberung von Bagdad beschränkt sich hauptsächlich auf Paraphrasierung zeitgenössischer Berichte und Fragen nach der Beteiligung einzelner Personen oder Personengruppen beim Untergang des Kalifats sowie auf Detailprobleme, wie jenes der wahrscheinlichsten Todesart des letzten Bagdader Kalifen.* Übergreifende Fragen nach den Beziehungen der mongolischen Zerstörung zu den mamlükischen Neuanfängen des Kalifats wurden nie ausreichend verfolgt. Um den Untergang des Bagdader Kalifats zu erfassen, darf man nicht nur die regionalen Ereignisse im Blick haben, sondern muß sie im Rahmen der mongolischen Ideologie und Expansionsstrategie betrachten. Einen bedeutenden Fortschritt für die Interpretation der mongolischen Politik in Ostasien leistete Franke, 1978 , indem er die mongolische Ideologie und Herrschaftslegitimation während des Übergangs von der Nomadenkultur zum Weltreich untersuchte.* Allsen, 1988, widmete sich den Ursachen der zweiten mongolischen Expansion nach Westasien und China unter Mē6ngkā Die dritte wegweisende Studie über die mongolische Ideologie und ihrer Veränderung innerhalb der Islamischen Welt stammt aus dem Jahr 1989 von der Tübinger Orientalistin Krawulsky.° Amitai-Preiss führte in den letzten Jahren, 1987-1991, bei verschiedenen Aspekten der mamlūkisch-mongolischen Beziehungen numismatische Belege an, unterließ aber den dafür notwendigen systematischen Aufwand.’ Insbesondere die drei erstgenannten Arbeiten von Franke, Allsen und Krawulsky über die ideologischen Hintergründe der mongolischen Eroberung bildeten die Grundlage für die Interpretation der Quellen zum Untergang des Bagdader Kalifates.*
Bei modernen Darstellungen über die Entstehung des mamlükischen Kalifats in Kairo wirkte sich das Geschichtsbild der spätmittelalterlichen Chronisten und ihre Ausrichtung auf die Ereignisse in Ägypten ebenso prägend aus, wie eine Konzentration der modernen Historiker auf die Person Baibars’. Das Aleppiner Kalifat al-Hakim bi-Amrillāhs fand bei ihnen wenig Beachtung, obwohl sich immer wieder Arbeiten mit der Vorgeschichte des Kairiner Kalifates auseinandersetzten.
In der westlichen Forschung bemerkte als erster Barthold? das Aleppiner Kalifat in seinen bis heute giiltigen Studien Ober Kalif und Sultan von 1916. Barthold wurde von den deutschen Orientalisten Schimmel”? und Hartmann!’ rezepiert. Schimmel, 1942, kam aber infolge ihrer intensiven Beschāftigung mit den āgyptischen Verhāltnissen des Kalifats nicht zueiner Aufarbeitung seiner syrischen Vorbedingungen. Hartmann, 1950, wurde durch seine Studien maghrebinischer Quellen über den HafsidenKalifen al-Mustansir billah und seinen Homonymos, den ersten Kalifen in Kairo, zu einer abwegigen Interpretation verleitet: Die Mamlüken hätten zuerst den Hafsiden anerkannt; und als ihnen ein “Abbäside zugespielt wurde, gaben sie ihm den gleichen Ehrennamen (lagab), um den Wechsel bei der Person zu vertuschen. Lewis"? übernahm diese Darstellung für die Encyclopaedia of Islam. Ayalon? verwandte zehn Jahre später, 1960, einen ganzen Artikel darauf, die Hafsiden-These zu widerlegen, kam aber dadurch nicht zu seinem eigentlichen Thema, dem Übergang des Kalifates von Bagdad nach Kairo.
In der westlichen Literatur begründeten in den achtziger Jahren Hol 1984, und Ilisch'5, 1984, unabhängig voneinander wieder das Wissen um das Aleppiner Kalifat, ohne dessen Bedeutung näher zu untersuchen. Thorau'* legte 1987 als erster westlicher Historiker eine politische Biographie Baibars’ vor. Auf einer bislang ungewöhnlich breiten Quellenbasis zeichnete er ein umfassendes Bild der politischen Leistungen dieses Herrschers. Damit schuf er eine moderne, fundierte Grundlage für weitere Studien über Einzelfragen dieser Epoche. Da, er sich auf die Person Baibars’ konzentrierte, notierte er das Aleppiner Kalifat nur in einer Anmerkung.”
In der arabischen Sekundärliteratur hat die Lebensgeschichte Baibars’ und die Wiederherstellung des Kalifats einen hohen Stellenwert, der über positivistische Wissensermittlung hinausgeht. Die Beschäftigung mit Baibars ist Bestandteil der historischen Identitätssuche im nahöstlichen Raum. Ziyäda führte in den Anmerkungen seiner Maqrtzt-Edition, 1934, und in einem wichtigen, wenig beachteten Artikel, 1936, das Aleppiner Kalifat in die arabischsprachige Forschungsliteratur ein. DW Er bezog seine Informationen von as-Suyūtf. Die Wiederherstellung des Kalifats in Kairo deutete er als Wunsch nach religičsem, spirituellem Schutz (al-himaya arrūhiya)!? und nach politischer Legitimation. Er stand ganz in der Tradition der westlichen Forschung.
Surūr legte 1938 mit seiner im arabischen Raum viel beachteten Magisterarbeit die erste Monographie über Baibars vor. Vor dem Hintergrund des ägyptischen Nationalismus beschäftigte er sich mit Baibars’ Epoche, »weil es ein Zeitalter war, in dem sich die āgyptische Zivilisation in einer Gestalt zeigte, die als Kern angesehen wird fiir die Erhebung (nahda) des mamlūkischen Staates, auf die sich unsere moderne (nationale, S.H.] Erhebung (nahdatuna al-hadita) direkt oder indirekt gründet.?!« In einer Anmerkung handelte er sein: Wissen über das Aleppiner Kalifat ab, das er - wie sein Lehrer Ziyāda - von as-Suyütl bezog.
Satd ‘Abd al-Fattäh “Asür schrieb 1963 zur Zeit des Arabischen Sozialismus Nassers eine Baibars-Biographie in der populären geschichtlichen Reihe »Bedeutende Persönlichkeiten der Araber (Alam al‘arab)«. Er interpretierte die Vita Baibars’ unter einem gegenwartsbezogenen Gesichtspunkt: Baibars habe, »obwohl er ursprünglich Türke war... gegen die Gefahren, die über die Idee des Arabertums (ma “na al“urüba) hereinbrachen«, gekämpft. »Er begann seinen Kampf von einem Punkt aus und der war die Einigung der inneren Front (tauhid al-šabha ad-dāķiltya) in Ägypten und Syrien.*« “Asür bezog sich zwar auch auf asSuyütf und Surürs Arbeit, aber das Aleppiner Kalifat fand keine Erwāhnung mehr.
Nach den Interpretationen des ägyptischen Nationalismus und des Arabischen Sozialismus folgte 1976 die der Reislamisierung von einem Schüler Holts, dem saudischen Gelehrten und Politiker Khowaiter.* Der Interpretationsrahmen ist nun »die Geschichte des Islam (tari al-islam)« und Baibars historische Leistung bestand im »Zuriickgewinnen der Besitztümer des Islam in Syrien (istirdād mumtalakat al-islam ft asš-Šām).>« Khowaiter, der weitgehend die von ihm besorgten Editionen der Werke Ibn “Abd az-Zāhirs und Safi‘ ibn “Alts paraphrasierte, hatte keine persönlichen Ankniipfungspunkte mehr an die Tradition von Ziyada und unterschlug das Aleppiner Kalifat, obwohl er al-Yūnfnt, Ziyadas Magrtzf-Ausgabe und die Magisterarbeit Surūrs kannte.
Obwohl von allen arabischen Autoren die Erneuerung des Kalifats als wichtige Leistung Baibars’ in der ägyptischen, arabischen oder islamischen Geschichte gesehen wird, entbehrt sie doch - wie in der westlichen Forschung - einer genauen Untersuchung. Die Interpretationen der Kalifatspolitik westlicher, wie arabischer Historiker, bewegen sich traditionell zwischen einem Ansatz, der die Restauration mit einem Wunsch nach Herrschaftslegitimation erklärt und einem Ansatz, der von einer wenig differenziert dargelegten Machtpolitik Baibars’ ausgeht, die sich unmittelbar nach der Errichtung des Kalifats gegen den Kalifen selbst wendete. Diese Interpretationen sollten erklären, warum Baibars erst das Kalifat mit großem Pomp wiedererrichtete und dann - so bei einem Teil der Autoren - den Kalifen al-Mustansir billäh in den Irak mit einer angeblich unzureichend ausgerüsteten Armee absichtlich in den Tod schickte und warım er später, nachdem er al-Häkim bi-Amrilläh gehuldigt hatte, ihn im Turm der Zitadelle gefangenhielt. In der modernen Forschung galt - mit wenigen Ausnahmen - al-Hākim bi-Amrillāh nur als zweiter machtloser ’Schattenkali von Baibars’ Gnaden, während seinem Vorgänger alMustansir billäh noch politischer Spielraum zugestanden wurde. Trotz Bartholds Artikel, 1916, Ziyādas kommentierter Magrtzt-Edition, 1934, und in neuerer Zeit der Arbeiten Holts und Ilischs wurde bis heute das Aleppiner Kalifat bei der Behandlung der Vorgeschichte des Kairiner Kalifats weitgehend übersehen”, oder blieb ein in den Anmerkungen notiertes Kuriosum. So war es Nagel, dessen Untersuchung 1972” über die Entstehung des ersten “Abbäsiden-Kalıfats richtungweisend gewesen war, dennoch möglich, 1987 hinter den Forschungsstand von 1916 zurückzufallen und ohne Quellenangabe al-Oalgašandt zu paraphrasieren:
Aus Bagdad holte man einen fünfzehnjährigen Jüngling, ein Mitglied des Clans der Abbasiden, jedoch mit nicht ganz eindeutigem Stammbaum. In einer Feier erhob Baybars diesen Jüngling zum Kalifen mit dem Herrschernamen al-Hakim 2?
In der vorliegenden Arbeit wird ein anderer Blickwinkel gewāhlt. Der Untergang des Kalifats in Bagdad wird nicht als zwingendes Resultat aus dem Ereignis der Eroberung angesehen, sondern als Folge der ideologischen Positionen der beteiligten Gruppen. Und das Entstehen der verschiedenen mamlūkischen Kalifate in Kairo und Aleppo wird nicht nur mit ideologischen Mustern, wie 'Herrschaftslegitimation', begründet, sondern hauptsächlich mit der Abfolge tagespolitischer Ereignisse. So stehen für den Untergang des Kalifats in Bagdad die ideologischen Konzepte und für die mamlükische Restauration die Rekonstruktion der Ereignisgeschichte im Mittelpunkt der Studie.
In jeder Phase des Übergangs änderte sich das politische Gewicht des Kalifats und seine Funktion für die Legitimation von Herrschaft. Um diese Veränderungen einschätzen und die vertretenen Thesen überprüfen zu können, werden zwei weitere, vom Kalifat abhängige Formen von Repräsentation politischer Macht untersucht: die Vergabe des sultänTitels in Ägypten und Syrien und die sikka, dem Recht des Herrschers zur eigenen Namensnennung auf Münzen.
Als Schlüssel zum Verständnis der Umbruchs- und Übergangszeit wird das Aleppiner Kalifat angesehen, dessen Protagonisten eben jener alHakim bi-Amrilläh und Āggūš al-Burlt waren. Nicht die geringe politische Macht dieses ephemeren Kalifats gab Anlaß, die Arbeit unter diesen Titel zu stellen, sondern das Aleppiner Kalifat als Synonym fiir die Neuinterpretation der Geschichte des Kalifats im Ubergang. Aufgrund des Charakters der Quellen wurde eine personenbezogene Darstellungsform gewählt und die Errichtung der verschiedenen Kalifate an den Lebenslāufen des Kalifen al-Hākim bi-Amrillah und des Mamlūken-Amīrs Āggūš al-Burlt verfolgt: al-Häkim bi-Amrillah, da er im Gegensatz zum ersten Kairiner Kalifen, al-Mustansir billäh, politisch bedeutender und einflußreicher war und der Rebell Āggūš al-Burlt, dessen Name für die von den Tagesereignissen getriebene Politik der Umbruchszeit steht.
1.3 Methoden und Quellen
1.3.1 Problematik der Quellen und Chronographie
In der Forschungsliteratur - abgesehen von Überblickswerken - wurde bislang nie der Untergang des Kalifates in Bagdad und seine Wiedererrichtung in Kairo zusammenhängend untersucht. Die bisherigen Studien konzentrierten sich jeweils auf einen der beiden Bereiche. Dies mag unter anderem darin begründet liegen, daß beide Ereignisse die Beschäftigung mit zwei unterschiedlichen Quellengruppen und ihren jeweiligen Problemstellungen erfordern. Während die mongolische Eroberung am besten in den persisch-mongolischen Chroniken dokumentiert ist, finden sich Angaben zu den späteren Kalifaten allein in den mamlükischen Geschichtswerken. Um das Ende des Bagdader Kalifates zu erklären, sind die Chroniken zu den unterschiedlichen mongolischen und islamischen Herrschaftsauffassungen zu vergleichen; umgekehrt sind für die Erklärung der mamlükischen Restaurationen die Chroniken auf den genauen ereignisgeschichtlichen Ablauf hin zu prüfen.
Die Chronisten, die ex-post schrieben, begannen die Abläufe im nachhinein gemäß ihren Vorstellungen zu ordnen und zu interpretieren, um sie in ihre politische und religiöse Weltanschauung einzufügen. Umgekehrt galten ihnen die historischen Darstellungen als Beweis ihrer eigenen Geschichtsauffassung.” Von Historikern neu zusammengefügt, bilden sie das heute literarisch wirksame Erscheinungsbild. Dies gilt besonders fürdie politisch sensible Kalifatsfrage. Einige der wichtigsten Chronisten miissen nachweislich aufgrund ihrer hohen Stellung und ihres Quellenzuganges vom Aleppiner Kalifat gewußt haben, verschwiegen es aber.*! Krawulsky forderte deshalb zu Beginn ihrer Arbeit über die tlhānische Ideologie: »Es genügt nicht, die Überlieferungen der Quellen kritisch gegeneinander abzuwägen. Am Anfang muß die Kritik an den Überlieferungen selber stehen, die häufig nur aus einem anderen Kontext erfolgen kann Ze Um diesen anderen Kontext zu schaffen und die traditionellen Ansichten über das Kairiner Kalifat zu überwinden, wurde mit Hilfe der Daten aus den literarischen Quellen und der Numismatik eine Chronographie der Herrschaftsverhältnisse des Nahen Osten erstellt. Das neuentdeckte Fundmaterial der letzten Jahre und unpublizierte Bestände großer Sammlungen machten es notwendig, den numismatisch-historischen Komplex auch dort neu zu erarbeiten, wo schon bedeutende Vorarbeiten bestanden.” Mit den Münzen Ägyptens, Syriens, der Gaztra und des Irak existiert ein von der literarischen Überlieferung unabhängiges Quellencorpus. Es unterlag nicht den Interessen, Welt- und Geschichtsvorstellungen der Chronisten. Die Münzen sind offizielle Dokumente. Namensnennungen, Titulaturen und religiöse Legenden auf ihnen sind primäre Quellen über die staatsrechtlichen und ideologischen Auffassungen der Herrscher und ihrer Administration. Die Münzen geben über Herrschaftsverhāltnisse oft prāzisere Auskünfte als Chroniken, da sie in der Regel systematisch und kontinuierlich Veränderungen in den jeweiligen (Präge-) Orten anzeigen. Literarische Quellen berichten dagegen Veränderungen meist nur entlang ihres Erzählflusses, oft aus der Perspektive eines Ortes oder einer Person. Die Chronographie verdeutlicht parallele, aufeinanderfolgende und sich bedingende Ereignisse - Verknüpfungen, die von den erzählenden Quellen zum Teil bewußt ausgelassen wurden. Aus demselben Grund werden auch eine Vielzahl von Personen eingeführt, da durch die Namen der Beteiligten Verbindungen oft erst erkennbar sind. Die These dieser Arbeit, daß die verschiedenen mamlūkischen Kalifate Folgen voneinander unabhängiger, zufällig zusammentreffender Ereignisse waren, machte es notwendig, unterschiedliche Handlungsstränge genau zu verfolgen, die sich jeweils nur an einem einzigen Punkt berühren: der Huldigung für einen der Prätendenten. Durch das chronographische Raster über Orte und Jahre konnten nun die Handlungsfäden der Institutionsgeschichte des Kalifats gezogen und die mamlükische Geschichtsschreibung mit diesem Referenzsystem abgewogen werden.” Beim Studium von Abschnitt 2 bis 10, dem Hauptteil der Abhandlung, mag sich die Bedeutung der Chronographie für die Thesen nicht immer unmittelbar erschließen, weil sich das eine in das andere zu fügen scheint; aber gerade darin liegt das Ergebnis dieses Instrumentes.
1.3.2 Quellen zum Fall von Bagdad Mongolische Ideologie - Mamlūkische Verschwörungsthese
Nach dem Untergang des Kalifats bemühten sich die mamlükischen und mongolischen Chronisten, den Fall von Bagdad in ihre jeweiligen politischen und religiösen Vorstellungen einzupassen. Sie sind ein Beleg für die ideologische Konfrontation, die in den unterschiedlichen Verknüpfungen der Ereignisse zum Ausdruck kommt. Um die Bedeutung des Ereignisses und sein Spiegelbild in den Chroniken zu erfassen, werden diese unter drei Aspekten gesichtet: Der erste Aspekt ist die Rekonstruktion der Ereignisse. Da die mongolisch-persischen und irakisch-sunnitischen Chronisten besser als die mamlükischen über die irakischen Verhältnisse informiert waren, dienen ihre Berichte als Grundlage dazu. Der zweite Aspekt beinhaltet die Frage nach dem mongolisch-flhänischen Verstāndnis des Falls von Bagdad im Rahmen ihrer Herrschaftsvorstellung. Anfänglich galt er als weitere wichtige Eroberung im Westens. Aber je später die Quellen sind, desto deutlicher wird dieses Ereignis als einschneidender Dynastiewechsel interpretiert. Und der dritte Aspekt beschäftigt sich mit der Sichtweise der mamlükischen Chronisten auf das Ende des Bagdader Kalifates. Sie können den Erfolg der Mongolen nur als Ergebnis einer Verschwörung des imämitisch-$ffitischen letzten Wesirs des Kalifen, Ibn al-“Algamit, verstehen.
Die mongolische Geschichtsschreibung zeichnet sich durch eine Folge offizieller Chroniken über die Dynastie Dschingis Khans aus. Sie wurden von beauftragten Hofchronisten nach Art der chinesischen Geschichtsschreibung angefertigt. In der chinesischen Geschichtsschreibung standen die Herrscher und die Dynastien im Mittelpunkt. Die islamischen Historiographie dagegen ordnete die Geschichte von Dynastien der Geschichte der umma, der islamischen Gemeinde, unter. Die erste offizielle Geschichte tiber Dschingis Khan und seine Nachfolger ist »Der Welteroberer (Gahan gusä)« von al-Guwaint (gest. 681/1283)** mit einem Anhang von Nasir ad-Din at-Tüst (gest. 672/1274)*, der über die Belagerung von Bagdad handelt”. Ihnen folgte »Der Sammler der Chroniken (Gami ° at-tawärth)« von Rastd ad-Din (gest. 718/1318)* und »Die Aufteilung der Städte und die Triebkraft der Jahrhunderte (Tagziyat al-amsar wa-tazģiyat al-a “sar)< von Wassaf (gest. 723/1323)”, dem Schüler Raštd ad-Dtns und Fortsetzer der Chronik al-Guwaints. At-Tūst war imāmitischer Sr und seit der Eroberung der Ismā'tliten-Festung Alamüt im Jahr 654/1256 Berater Hülägüs in Fragen des Islam. Der Bericht atTūsts, der selbst an der Belagerung Bagdads teilnahm, ist die Hauptquelle zu dem Untergang des Kalifats. Als at-Tüst schrieb, befanden sich die Mongolen noch im Bewußtsein der grenzenlosen Expansion, obwohl die Loslösung der Herrschaft Hülägüs vom Gesamtreich schon begonnen hatte. At-Tūst schilderte die Eroberung Bagdads als eine Station auf dem Weg nach Westen. Der Bericht Rastd ad-Dins baute ungefähr vierzig Jahre später auf dem von at-Tūst auf. Er ist ausführlicher; auch hatte Rašfd ad-Din Zugriff auf Archiv-Material. Aber einige der von ihm berichteten Details sind deutlich anachronistische, literarisierende Ausschmückungen mit apologetischen Zügen.” Auch die von ihm berichtete Abfolge der Gesandtschaften und die Inhalte der Briefe, die Hülägü und der Kalif austauschten, sind nicht vollständig mit dem knappen und klaren Bericht at-Tüsts in Übereinstimmung zu bringen.‘ Rastd ad-Din stand schon im vollen Bewußtsein der welthistorischen Wende durch den Mongoleneinfall. Ihm ging es um die Rechtfertigung des nun islamisch ausgerichteten, tlhānischen Mongolenteilreiches unter Gazin Mahmūd (694-703/1295-1304). Dessen Loslösung vom Zentralreich war unter dem Großkhan Qubilai (658-693/1260-1294), aber spätestens nach seinem Tode, vollzogen worden. Im Stile der chinesischen Geschichtsschreibung - Geschichte als Abfolge von Dynastien formulierte Raštd ad-Din den Gründungsmythos der tlhanischen Dynastie: Sie löste die "abbāsidische ab, nachdem diese ihrerseits Jahrhunderte zuvor die umayyadische beseitigt hatte.
Neben den offiziellen mongolisch-persischen Chroniken gab es weitere, die über die Verhältnisse im Irak berichteten. Ibn at-Tigtagā (gest. nach 701/1301-2) war nagib, Adelsmarschall, der “Altden von Hilla und schrieb für den mongolisch-christlichen Gouverneur von Mosul einen Fürstenspiegel, dessen zweiter Teil die Geschichte des untergegangenen Kalifates als Dynastiegeschichte beinhaltet. Zu den aus den offiziellen Geschichtswerken bekannten Ereignissen fügte er nur wenige Anekdoten hinzu.“ Barhebräus (gest. 1286) war Oberhaupt der jakobitischen Gemeinde von Aleppo gewesen. Später lebte er in Mosul, Täbris und Maräga. Er schrieb eine Weltchronik in syrischer Sprache und später davon eine arabische Kurzfassung.” Seine beiden Werke nehmen eine Zwischenstellung zwischen den mongolischen und mamlükischen Geschichtswerken ein. Seine Schilderung der Eroberung von Bagdad entnahm er weitgehend den offiziellen mongolischen Chroniken. Darüber hinaus berichtete er anderweitig nicht zu findende Details der Regionalgeschichte Nordmesopotamiens aus christlicher Sicht. Ihm fehlt sowohl das deutlich anti-sfttische Urteil der mamlükischen, als auch der blumige Euphemismus der mongolischen Geschichtsschreiber.
Von sunnitischer Seite gibt es zwei Chroniken aus dem Irak. Der safittische Gelehrte Ibn al-Käzarünf (gest. 697/1297-8) schrieb in den 680ern/1280ern eine Weltgeschichte von den Anfängen bis zum Ende der ‘abbasidischen Dynastie in der Form kurz gefaßter Kalifen-Biographien. Ibn al-Kazarint war Zeuge der Eroberung Bagdads durch die Mongolen. Neben at-Tüst bietet er einen glaubwürdigen Bericht über dem Hergang der Eroberung. Darüber hinaus liegt sein besonderer Wert in der ausführlichen Schilderung der Schicksale der einzelnen “abbäsidischen Familienmitglieder.* Etwas später ist der Bericht Hawadit al-ģāmi * eines Bagdader Anonymus. Er wurde früher dem Gelehrten Ibn al-Fuwatf (gest. 723/1323) zugeschrieben, deshalb wird die Chronik im folgenden als Pseudo-Ibn al-Fuwatt angesprochen.“ Ps.-Ibn al-Fuwatt berichtete Bagdader Lokalgeschichte im konventionellen, annalistischen Stil, den Herrschenden loyal gesonnen, aber ohne übertriebene Apologetik oder Anklage, wie sie für die mongolischen Chroniken kennzeichnend sind. In seinen Berichten finden sich auch fiktionale Elemente, die für ihn den endzeitlichen, einschneidenden Charakter der Ereignisse verdeutlichen sollen. Er zeichnet sich aber durch eine Vielzahl wertvoller Detailangaben zu den Verhältnissen in Bagdad und im Irak unter den Mongolen aus.
Alle offiziellen mongolisch-persischen Chroniken und die des Ibn atTigtagā sowie mit Einschränkungen die des Barhebräus gehen davon aus, daß der Kalif seinen Untergang selbst verschuldete. Trotz eindeutiger Aufforderung sei der Kalif nicht "0, 'friedlich’, geworden, indem er sich dem mongolischen Weltherrschaftsanspruch unterwarf. Seine Lasterhaftigkeit und sein Geiz wurden als Zeichen gesehen, daß seine Herrschaft nicht mehr in Übereinstimmung mit dem Willen Gottes war, und sich das Herrscherglück (arabisch: igbāl) von ihm abgewandt hatte. J! und iqbal waren zentrale Begriffe der mongolischen Ideologie. Die Chroniken von al-Guwaint, at-Tüst, Ibn at-Tigtaga und Rastd ad-Din haben in der Beschreibung der Eroberung von Bagdad eine deutliche zwölfer-Sfftische Tendenz. Die ersten drei waren selbst imāmitischen Sitten, während Rapid ad-Dtn** ein Jude war, der zum šāfifitischen Islam übertrat. Diese Chroniken offenbaren am deutlichsten ihre Tendenz, indem sie den imāmitischen Wesir des Kalifen, Ibn al-“Alqamf, von dem Vorwurf des Verrates an seinem Herrn freisprechen. Der Verrat an dem Kalifen, den die mamlükischen Quellen Ibn al-‘Alqamf zur Last legen, erscheint bei ihnen nur als Gerücht, das Feinde des Wesirs in Bagdad in Umlauf gebracht haben sollen. Mehr noch als bei at-Tüst und Ibn at-Tigtagā wurde Ibn al-“Algamf bei Rašīd ad-Din zum Verteidiger des Kalifats gegen innenpolitische Verschwörungen und zum aufrichtigen, aber erfolglosen Verhandlungsführer des Kalifen bei Hilāgi.*” Seine Chronik, die letzte in der Reihe der offiziellen ilhänischen Geschichtswerke, hat dagegen eine betont anti-šfftische Tendenz. Sie wurde nach dem gescheiterten Experiment von Ūlģaitū*, die Sta zur Staatsreligion zu erheben, geschrieben. Wassäf griff Elemente der mamlükischen, anti-sfttischen Propaganda auf. Wassāfs Chronik stellt damit einen ideologischen Bruch in der tlhānischen Geschichtsschreibung dar,” Die mamlūkischen Chronisten waren wesentlich schlechter über den Fall von Bagdad informiert. Ohne Zugriff auf Dokumente und durch den Frontverlauf von Nachrichten aus dem Irak abgeschnitten, bezogen sie ihre Informationen größtenteils von irakischen Flüchtlingen. Die Chronisten erkannten zwar auch die unfähige Herrscherpersönlichkeit des Kalifen als Ursache an, aber sie konnten sich als Begründungszusammenhang für den Untergang des Kalifates nur eine sfitische Verschwörung aus niederen Beweggründen vorstellen. Offenbar entsprach dies der Angst der Sunniten vor der Sta und den konspirativen Zügen ihres Glaubens. Die Wirkung des Falls von Bagdad auf das kollektive Bewußtsein wurde mit einer Vielzahl von endzeitlichen Motiven in ihren Berichten unterstrichen. Diese ideologischen Konnotationen und Befindlichkeiten sind eine wichtige Quelle für die Erklärung der politischen Folgen, die mit dem Ende des Bagdader Kalifats im mamlükischen und mongolischen Herrschaftsbereich verbunden waren.
Die einzige relativ gut informierte, nicht-mongolische, nicht-irakische und nicht-mamlükische zeitgenössische Quelle über den Fall von Bagdad sind die Tabagät-i nāsirt des Obergädts von Delhi, Minhag ad-Din Gūzģānf (gest. nach 658/1260).°° Von Delhi aus verfolgte er die mongolischen Eroberungen im Westen. Er nahm eine deutlich anti-mongolische Haltung ein. Aufgrund einiger Details ist es nicht ausgeschlossen, daß er aus ähnlichen Quellen, wie die mamlükischen Chronisten, schēpfte”!; aber er lieferte auch neue Informationen, die das Bild von der Eroberung Bagdads vervollständigen.
1.3.3 Quellen zu den Mamlūkischen Kalifaten Āgyptozentrismus und Geschichtsbild
Unsere heutige Sichtweise auf die mamlūkische Geschichte ist stark beeinflußt von dem Ägyptozentrismus und dem Geschichtsbild der späten mamlükischen Chronisten. Die offenen Situationen der vergangenen Umbruchphase wurden in ihrer späteren Beschreibung gefüllt mit der Rechtfertigung des Bestehenden. Und die unterschiedlichen Entwicklungen, die sich aus der neuen Situation ergaben, wurden bei der Beschreibung beschränkt zugunsten der einzigen, die sich durchsetzte. Dies wird besonders deutlich an den Ereignissen um das Aleppiner Kalifat und seiner Berücksichtigung in den Quellen. Da die meisten und wichtigsten Autoren aus Ägypten stammten, ist unser Bild von der mamlükischen Geschichte vom ägyptischen Blickwinkel geprägt: Ereignisse in den Randregionen des mamlükischen Herrschaftsbereichs, die nicht unmittelbar mit ägyptischen Vorgängen in Zusammenhang standen, spielten für die Chronisten keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Dies gilt besonders für die späten Chronisten. Die Ereignisse um al-H4kim bi-Amrilläh trugen sich aber hauptsächlich in Nordsyrien und Nordmesopotamien zu und eben nicht in Ägypten.
Die Forschungsliteratur stützte sich bisher, mit wenigen Ausnahmen, in ihren Grundzügen, Gewichtungen und Bewertungen weitgehend auf Darstellungen und Urteile später ägyptischer Autoren der BurßtMamlükenzeit des 15. und 16. Jahrhunderts‘, wie Ibn al-Furāt (gest. 807/ 1405)**, al-Oalgašandī (gest. 825/1418)™, al-Magrtzt (gest. 845/1442)*, Ibn Tagribirdt (gest. 874/ 1470)” oder Ibn Tyas (gest. 930/1554)°’. Sie sind alle mindestens anderthalb Jahrhunderte von den Ereignissen entfernt, und alle schweigen über das Aleppiner Kalifat. Nach ihren Vorstellungen über den ’richtigen’ Ablauf der Ereignisse selektierten sie die ihnen zur Verfügung stehenden Quellen.
Aber auch die für die historische Forschung wichtigen Quellen der Babri-Mamlikenzeit, des 8./14. Jahrhunderts, lassen das Aleppiner Kalifat unerwähnt: Safi‘ ibn “Alt (gest. 730/1330)°, Ibn ad-Dawadart (gest. nach 736/1336-7) und Mufaddal (gest. nach 759/1358)* sowie Baibars alMansürt (gest. 725/1324-5)® und Oirtay al-‘Izzt (gest. erste Hälfte 8./13. Jhd.)!. Das gleiche gilt für den Syrer Abū l-Fida’ (gest. 732/1331)**, dem die Chronik des Zeitgenossen Ibn Wasi] als Vorlage diente, und seinen Nachfolger Ibn al-Wardt (gest. 749/1349)®. Sie, wie auch die späten Chronisten der Burģi-Mamlūkenzeit, schöpften ihr Wissen zum Teil aus früheren Quellen, die vom Aleppiner Kalifat berichteten. Das Aleppiner Kalifat fügte sich möglicherweise nicht in ihre Geschichtsauffassung ein™, da sie al-Hakim bi-Amrilläh vermutlich erst nach seiner Anerkennung in Kairo als rechtmäßigen Kalifen ansahen. Ihnen mögen auch Handlungen al-Hakim bi-Amrillähs, die Opposition zu Baibars und die Beteiligung am Ende seines Vorgängers, al-Mustansir billäh, als ehrenrührig erschienen sein.
Von den Zeitgenossen ist Ibn Wasil (gest. 697/1298)® hervorzuheben, der in hoher Stellung im Fürstentum Hamäh über syrische Vorgänge sehr gut unterrichtet war. Leider bricht sein detaillierter Bericht schon im Jahr 659/1261 ab, an dem Punkt, an dem er über das Aleppiner Kalifat hätte berichten müssen. Er schließt noch die Rebellion Āggūš al-Burīts in Aleppo und die Vorbereitungen zur Flucht vor Baibars’ anrückenden Armee ein. Es ist genau der Zeitraum, in dem Aqqüš al-Burif in Aleppo al-Hakim bi-Amrilläh gehuldigt hatte. Trotz seiner zahlreichen Details über die Rebellion, erwähnte Ibn Wäsil mit keinem Wort al-Hākim biAmrilläh oder die Huldigung für ihn. Er wechselte das Thema. Nach einem knappen Nekrolog für einen Qädt geht er kurz auf die Huldigung für al-Mustansir billah in Kairo und den folgenden Feldzug nach Syrien ein. Ein Schüler Ibn Wasils, der die Chronik fortsetzte, berichtete, daß Ibn Wasil nur soweit diktiert hätte, und noch nicht alle Ereignisse des Jahres 659 ausreichend behandelt worden seien.“ Es erscheint unwahrscheinlich, daß Ibn Wāsil nicht vom Aleppiner Kalifat wußte, da er doch über den Hergang der Rebellion sehr genau informiert war und da selbst der Damaszener Abū Šāma davon gehört hatte.
Die Baibars-Biographie Ibn ‘Abd az-Zāhirs (gest. 692/1292)°” war die Hauptquelle vieler späterer Chronisten, insbesondere für al-Maqrizf, der die heutige Geschichtsschreibung nachhaltig beeinflußte. Ibn ‘Abd azZähir war der Geheimschreiber und Hofbiograph des Mamlükenherrschers Baibars. Er ließ wahrscheinlich aus Opportunismus gegenüber seinem Dienstherrn die Vorgeschichte al-Hakim bi-Amrillähs unerwähnt. Ibn Šaddād (gest. 684/1285)%, ebenfalls in hoher Stellung unter den Ayyübiden und Mamlüken, schrieb eine weitere Baibars-Biographie, die von spāteren Kompilatoren weniger genutzt wurde als die von Ibn “Abd az-Zähir. Leider ist der Bericht über die ersten 13 Jahre der Herrschaft Baibars’ nicht erhalten geblieben, so daß unsicher ist, ob er über das Aleppiner Kalifat schrieb oder nicht. Das Schweigen von einfluBreichen zeitgendssischen Quellen tiber das Aleppiner Kalifat findet seinen Ausdruck im heutigen Forschungsstand.
13.4 Die Quellen zum Aleppiner Kalifat
Die Meinungsbildung bei den Zeitgenossen und Chronisten der BahrtZeit über die Epoche der Mongoleneinfälle war noch nicht abgeschlossen. Unsere Kenntnis über das Aleppiner Kalifat stammt aus vier Quellen, die alle syrischen Ursprungs sind (Schaubild 1): dem Bericht Ibn al-Banna’s bei al-Yüntnt, der Chronik Abū Šāmas und einer Nachricht, die vermutlich auf den Rechtsgelehrten “Abd al-Haltm ibn Taimtya zurückgeht, sowie der Münzprägung jenes Kalifats. Der Hauptinformant von al-Yünfnt (gest. 726/1325) war al-Häkim bi-Amrillabs Begleiter und Gefährte Zain ad-Dtn Salih ibn Muhammad ibn Abt Rastd al-Asadf al-Hakimt, bekannt als Ibn al-Bannā'. Nach der mongolischen Eroberung war er zusammen mit al-Hakim bi-Amrillah, seinem Bruder Sams ad-Dtn Muhammad und Nagm ad-Din Muhammad ibn al-Mašā” aus Bagdad geflohen. Sie kamen später gemeinsam im Jahr 660/1261 in Ägypten an. Ibn al-Bannā” berichtete von den drei vergeblichen Versuchen al-Hakim bi-Amrillähs, als Kalif anerkannt zu werden, ehe er mit dem Amīr Āggīš al-Burlf das Aleppiner Kalifat errichtete. Der aus Baalbek stammende al-Yünint war bei der Eroberung Bagdads 16 Jahre alt und jugendlicher Zeitgenosse der Ereignisse gewesen.”! Der Syrer ad-Dahabt (gest. 746/1345-6)” verwendete alle drei literarischen Quellen zum Aleppiner Kalifat: den Bericht Ibn alBannä’s, den er von al-Yünint übernahm und teilweise mißverständlich kūrzte”, die Notiz Abū Samas (siehe unten) und eine dritte Quelle, die als Einfiigung in den Bericht Ibn al-Banna’s kenntlich ist, über die Huldigung in Harrān für al-Hakim bi-Amrillah durch “Abd al-Haltm ibn Taimiya (siehe unten). Der Bericht Ibn al-Bannā's mit der Ergānzung ‘Ibn Taimtya’ fand über ad-Dahabf Eingang in die Biographiensammlung asSafadts (gest. 764/1362-3)”. Wie Haarmann zeigte, bezog auch al-Gazart (gest. 739/1338) für seine Chronik Hawddit az-zamdn im wesentlichen seine Informationen für die Zeit vor 678/1279-80 von al-Yünint. Aber auch die umgekehrte Richtung des Informationsflusses ist zu beobachen.” Al-Gazarts Schrift bildete die Vorlage mehrerer Chronisten des 8./14. Jahrhunderts. Leider blieb seine Chronik für den betreffenden Zeitraum nicht erhalten. Wahrscheinlich wurde Ibn al-Banna’s Bericht über al-Gazart und über von Haarmann vermuteten, aber unbekannten Zwischengliedern von den ägyptischen Chronisten Ibn ad-Dawadart und Mufaddal” verkürzt übernommen.” Sie ließen das Aleppiner Kalifat und Informationen, die nachteilig für das Ansehen al-Hakim bi-Amrillahs gewesen wären, unerwāhnt.* Von ad-Dahabt übernahm as-Suyutt (gest. 911/1505-6)” die Informationen über al-Hakim bi-Amrilläh und vereinte in einer gekūrzten - und zum Teil mißverständlichen - Fassung die Informationen aller drei Quellen. Uber as-Suyütt wiederum wurde Ibn al-Banna’s Bericht bis an die Schwelle des 19. Jahrhunderts, die Zeit der französischen Expedition, tradiert. In einem knappen historischen Vorspann schenkte al-Gabartt (gest. 1241/1825-6) Baibars, dem Aleppiner Kalifat und dem Beginn des Kairiner Kalifates Beachtung. Ohne Quellennennung zitierte er fast wörtlich as-Suyitt.
Die zweite oben erwähnte eigenständige Quelle ist die Chronik Tarāģim ar-riģāl des Damaszener Zeitgenossen Abū Sama (gest. 665/1267).*! Er notierte kurz Āggūš al-Burlts Huldigung für al-Hakim biAmrillah in Aleppo und eine Münzprägung im Namen des neuen Kalifen.?? Diese Passage wurde später von al-“Aint (gest. 855/1451)® und adDahabt aufgegriffen, von dem auch as-Suyütt sein Wissen über die Münzprägung bezog. Ibn Katīr (gest. 774/1373), Zeitgenosse ad-Dahabts, übernahm Abū Samas Meldung über das Aleppiner Kalifat, aber ohne Erwähnung jener Münzprägung.®
Eine dritte Quelle wird von ad-Dahabt* überliefert und zwar als kurze Einfügung in den Bericht von Ibn al-Bannā”.” Ihre zusätzliche Informa-tion besteht darin, daß sie die Huldigung für al-Hakim bi-Amrillāh in Harrän durch ‘Abd al-Halim ibn Taimfya und die Notabeln der Stadt erwähnt. Der Biograph as-Safadt** griff von ad-Dahabt diese Notiz von der Huldigung “Abd al-Halfm ibn Taimtyas auf, ebenso 150 Jahre später asSuyūtt (gest. 911/1505-6).%° Die Band Taimtya war eine Familie angesehener Rechtsgelehrter in Harrän und später in Damaskus. Sihab ad-Din “Abd al-Haltm ibn Taimiya war Vater des berühmten hanbalitischen Juristen Taqt ad-Din Ahmad ibn Taimiya (gest. 728/1328). Im Jahr 667/1269 war die Familie aus Harrän vor den Mongolen geflohen. “Abd al-Haltm wurde nach seiner Flucht Leiter der Sukkartya-Medrese innerhalb der Stadtmauer am Bäb al-Gäbiya, dem Westtor von Damaskus. Er verstarb sechsundfünfzigjährig am 29. Dū I-Hiģģa 682/ 19. 3. 1284. Nach seinem Tod lehrte sein Sohn Tagf ad-Din Ahmad ibn Taimtya am gleichen Ort.” Seine Werke sind bis heute in der intellektuellen Diskussion der islamischen Welt wirksam. Sowohl ad-Dahabf?!, als auch as-Safadt™, waren Studenten von Ahmad ibn Taimtya gewesen. Da ad-Dahabt jenen “Abd alHalim ibn Taimtya ausdrücklich als »den Vater unseres $aih (wālid šaiķinā)« erwähnt, ist es wahrscheinlich, daß er diese Information auch von seinem Saih, Ahmad ibn Taimtya, bezogen hat. As-Safadts Erwähnung der Huldigung durch die Banü Taimtya beruht auf ad-Dahabts Text und ist keine eigenständige Überlieferung. Inwieweit das Wissen um die Ursprünge des Kalifates von al-Häkim bi-Amrillāh in Kairo die Kalifats-vorstellungen Ibn Taimtyas beeinflußt haben, ist noch zu untersuchen und liegt außerhalb der Fragestellung dieser Studie.
Die vierte Quelle für das Aleppiner Kalifat ist die Münzprägung für alHakim bi-Amrillah im Jahre 659/1261 in Aleppo, die Abū Šāma beschrieb und auf die Ilisch als erster hinwies.” Sie ist das einzige offizielle Orginaldokument, das uns erhalten geblieben ist. Eine eingehende Diskussion über diese Münze erfolgt in Kapitel 6 und in Abschnitt 11.3.3.j, der Münzprāgung Aleppos.
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